Baugrundgutachten (Update)

Ein Baugrundgutachten gehört zu jedem Neubauprojekt. Es ist nicht ratsam darauf zu verzichten, denn nur dadurch weiß man welche Beschaffenheit der Untergrund hat. Aber wieso ist dies so wichtig?

Damit ein Haus stabil steht, muss der Untergrund stimmen. Dabei spielt die Tragfestigkeit (Bemessungssohlwiderstand) eine wichtige Rolle. Die einzelnen Erdschichten müssen analysiert werden und ggf. muss ein Bodenaustausch stattfinden. Der Grundwasserspiegel spielt eine Rolle aber auch ob sich das Grundstück im Hochwasser-/Überschwemmungsgebiet befindet. Weitere Parameter sind die Erbebenzone und die Frostempfindlichkeit des Bodens. Vor allem beim Bau mit Keller ist auch die Bodenklasse interessant. Befinden sich Felsen im Untergrund die vielleicht sogar mit einem Meißel oder kleineren Sprengungen zerkleinert werden müssen? Wie teuer wird die Abfuhr des Erdmaterials bei kompliziertem Untergrund oder ist dieser vielleicht sogar mit Altlasten (z.B. Chemikalien) belastet. Schnell kommen hier bei ungünstigen Bodenverhältnissen Zusatzkosten von 10.000-30.000€ zusammen, die vielleicht sogar zur Nachfinanzierung des Bauprojektes führen können. Daher empfiehlt es sich stets das Baugrundgutachten vorab durchzuführen um unliebsame Überraschungen zu vermeiden.

 

Heute war es bei uns soweit, das beauftragte Unternehmen war vor Ort und hat zwei Rammkernsondierung durchgeführt.  Da wir vorab durch ein allgemeines Baugrundgutachten im Neubaugebiet sensibilisiert waren (felsiger Untergrund, hoher Grundwasserspiegel), haben wir uns für den Bau auf Bodenplatte entschieden. Beim Bau auf Bodenplatte ist die Gründungstiefe deutlich geringer als beim Bau eines Kellers, dies reduziert das Risiko bereits stark. Alle weiteren Ergebnisse zum Baugrundgutachten erhalten wir dann in einer Woche.

 

Update 08.06.2017, die Ergebnisse des Baugrundgutachten sind da: Wie bereits das allgemeine Baugrundgutachten im Neubaugebiet vermuten lies, wurde in Bohrtiefen ab 2m felsiger Untergrund bis zur Bodenklasse 7 gefunden. Ein Zitat dazu aus dem Gutachten lautet: “Tiefere Aufschlüsse sind nur mit hohem Aufwand herzustellen”. Grundwasser hingegen wurde zum Zeitpunkt der Bohrungen nicht angetroffen, dennoch wird man wohl ohne Keller aus WU-Beton nicht auskommen. Für Mehrkosten wird die erhöhte Frostempfindlichkeit (F3) des Bodens sorgen, dies können wir nun aber einkalkulieren.

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